Die Fahrradroute entlang dem Königsweg über das Filefjell folgt derselben Route wie der Wanderweg, verfügt aber über mehrere alternative Abschnitte aufgrund der Straßenverlagerungen im Laufe der Zeit.
Wir empfehlen, das Fahrrad auf den authentischen Abschnitten des Königswegs möglichst zu schieben, um das Kulturdenkmal bestmöglich zu bewahren.
Diese Beschreibung beginnt in Borgund und verläuft nach Lærdalsøyri:
Sie starten dort in Borgund, wo sie eventuell übernachtet haben. Übernachtungsmöglichkeiten sind der Campingplatz Steinklepp, das Borgund Hyttesenter & Camping, der Bauernhof Eggum, das Auszugshaus Tufte oder das Hi Hostel Borlaug.
Anschließend starten Sie beim Zentrum von Borgund; 500 Meter vom Zentrum führt der Fylkesveg zu einer Kreuzung mit der E16. Dort müssen Sie nicht hin.
Sie müssen geradeaus weiter auf den früheren Riksveg 60, eine der vielen Straßenverlagerungen zwischen dem Königsweg der 1790er und der heutigen Europastraße.
Sie kommen an einem Privathaus vorbei und fahren durch den Wald. Nach einer Weile fahren Sie am Ferienhaus- und Campingplatz Borgund vorbei. Wenn Sie weiterfahren, erreichen Sie die Kreuzung mit Tunneln der neuen E16. Auf der Straße müssen Sie Ihr Fahrrad über einen Zaun heben.
Folgen Sie der Beschilderung und fahren Sie weiter bis zum Nationalkleinod Stabkirche Borgund.
Eine andere Alternative ist, im Zentrum vom Borgund nach links auf den Fylkesveg 273 abzubiegen, der Dorfstraße östlich vom Fluss Borgundselva, der zum Kraftwerk Borgund hinabführt. Dort kommen Sie wieder auf den Königsweg direkt vor der Stabkirche Borgund.
HISTORISCHES GEBIET
Die Stabkirche in Borgund ist die authentischste und besterhaltene Stabkirche in Norwegen. Sie wurde Anfang der 1180er Jahre fertiggestellt und ist eine große Touristenattraktion.
Hier gibt es eine Ausstellung zur Stabkirche, ein Café, einen Laden und eine Toilette. Um Einlass zu erhalten, müssen Sie eine Eintrittskarte im Besucherzentrum erwerben.
Der Glockenstapel nebenan ist der einzige seiner Art, der aus dem Mittelalter in Norwegen erhalten geblieben ist.
Der Gipfel hinter der Stabkirche verbirgt eine Wallburg aus vorhistorischer Zeit.
Von der Stabkirche in Borgund aus haben Sie mehrere Alternativen für die weitere Radtour. Die erste ist der authentische Königsweg über den Berg Vindhella. Allerdings ist der Vindhellavegen die verkehrsreichste Teilstrecke des Königswegs über Filefjell. Außerdem ist die Strecke empfindlich. Sie sollten Ihr Fahrrad schieben.
Oder Sie stellen Ihr Fahrrad ab und wandern den Rundweg Vindhella-Sverrestigen, bevor Sie sich wieder aufs Fahrrad setzen. Die Rundwanderung verläuft durch eine reiche Kulturlandschaft mit historischen Sehenswürdigkeiten von den Sagenkönigen bis in unsere Zeit.
DIE ALTE E16
Die zweite Alternative ist die alte E16 von der Stabkirche Borgund aus herunter nach Lærdalsøyri. Seitdem die E16 in Tunneln durch Lærdal führt, ist die alte E16 eine sehr attraktive Fahrradroute.
Zuerst erreichen Sie die Siedlung Nese. Der von mehreren Höfen geteilte Vorplatz auf der linken Seite ist einer von zweien seiner Art, die in Lærdal noch erhalten geblieben sind. Diese Wohnform geht zurück bis in vorhistorische Zeiten.
Ein Stück weiter abwärts von Nese auf der anderen Seite des Flusses sehen Sie das Haus, dessen Treppe in die Wand hoch geht und dessen Tür hinaus ins nichts führt. Die Fensterrahmen stehen übrigens auch auf dem Kopf. Das war eine informelle Touristenattraktion in Lærdal, als die E16 hier entlang verlief.
Hinter dem Nesbergi erreichen Sie Rimskjold, wo der Vindhellavegen endet. Sie fahren vorbei am schönen Husum: alte Holzgebäude im Schweizerstil, die früher eine Posthalterei und ein Hotel für den Verkehr auf dem Königsweg waren. Heute ist der Bauernhof wieder unter dem Namen Husum in Betrieb.
Nach weiteren 500 Metern sehen Sie rechts die Teilstrecke Øygardsvegen. Diese ist ein weiterer Abschnitt des authentischen Königswegs.
Alternativ dazu könne Sie weiterhin der alten E16 über die Brücke nach links folgen. Hier sehen Sie auch die alte Steinbogenbrücke von 1863, als der Königsweg zu dem ausgebaut wurde, was heute die alte E16 ist. Fahren Sie weiter und bleiben Sie auf der alten E16, wenn Sie bei Hagen zur Kreuzung mit der neuen E16 gelangen.
Beim Sjurhaugsfossen (Parkplatz, Bänke, Toilette) können Sie eine weitere Alternative nutzen: die Teilstrecke Galdane über die Brücke zu Ihrer Rechten. Diese ist ebenfalls ein authentischer Abschnitt des Königswegs.
SCHÖNE LANDSCHAFT
Folgen Sie der E16 durch den Tunnel und der Straße mit den kuriosen Schildern, laut denen man mitten auf der Straße mit entgegenkommenden Fahrzeugen rechnen muss. Sowohl der Straßenabschnitt als auch die Schilder stehen unter Schutz. Halten Sie auf dem Rastplatz bei Galdane und betrachten Sie die wunderschöne Landschaft, den Kotten Galdane mit seinen Häusern aus dem frühen 19. Jahrhundert und den prächtigen Wasserfall Sokni.
In dieser Gegend befinden sich auch die großen deutschen Verteidigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg.
Fahren Sie mit dem Fahrrad am nächsten Rastplatz bei Koren vorbei und biegen Sie auf den Rad- und Fußweg nach rechts ab, wo die alte E16 langsam nach oben zur neuen E16 geht. Fahren Sie weiter über die Brücke bei Seltun. ACHTUNG! Nach der Brücke müssen Sie die E16 überqueren.
Hier hören die befahrbaren authentischen Abschnitte des Königswegs auf. Der Wanderweg verläuft aber weiterhin über den Rad- und Fußweg entlang der E16 hinab nach Bjørkum.
Halten Sie bei den Informationstafeln bei Bjørkum an. Hier können Sie etwas über den aufsehenerregenden Fund lesen, als 2009 ein Archäologe eine Wikingersiedlung entdeckte. Unter anderem wurde hier einer der prächtigsten Wikingerkämme gefunden, neben vielen anderen seltsamen Dingen, wie zum Beispiel einem Wikingerkaugummi!
Kopien einiger Gegenstände sind im Besucherzentrum der Stabkirche in Borgund zu sehen.
Sehen Sie sich auch die „Nårekista“ an, den großen geteilten Steinblock am Infoplatz. Er lag ursprünglich weiter entfernt auf dem Königsweg, „geöffnet“ und in zwei geteilt. Der Name stammt aus altnordischer Zeit und bedeutet Sarg. Er ist 2,70 m lang und 1,40 m breit. Sowohl der Boden als auch der Deckel sind 80 Zentimeter dick.
Der Sage nach ruhte ein stinkreicher Riese, oder vielleicht doch ein Troll, zusammen mit all seinem Gut und Gold in diesem Sarg. Einer anderen Sage nach handelt es sich hierbei um die Brotbüchse König Olavs des Heiligen.
Die Nårekista wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts von neugierigen Straßenbauarbeitern des Königswegs gesprengt. So blieb sie schließlich liegen und wurde 2010 während Straßenausbesserungen in die Nähe von Bjørkum transportiert und wieder aufgebaut.
DER TROLL
Nun fahren Sie auf die E16 ein und folgen dieser hinunter ins Tal. Nach circa 800 Metern lohnt sich ein Blick zu den Bergen rechts. Den möglichen Grund dafür, dass das Wikingerdorf in Bjørkum gebaut wurde, sehen Sie hier.
Der Troll „Jutlamannen“ steht auf dem Berg und blickt auf Bjørkum hinab. Für die Wikinger war der Troll möglicherweise eine Art kultische Figur. Hier steht eine Informationstafel.
Folgen Sie weiterhin der E16 (Die Straße ist 9,5 Meter breit, einschließlich einem Meter Seitenstreifen) bis zur Einfahrt zum Kraftwerk Stuvane (Strecke circa 1,5 Kilometer). Fahren Sie hier ein und folgen Sie, bevor Sie die Brücke zum Kraftwerk erreichen, dem Naturpfad entlang des Flusses bis ins Wohngebiet.
Fahren Sie durch das Wohngebiet und anschließend den Fußweg zur Schule Ljøsne. Bei der Schule fahren sie über die große weiße Hängebrücke und folgen dem Fylkesveg 272 weiter hinab ins Tal.
Um Sie herum eröffnet sich Ihnen das reiche Ackerland von Lærdal.
BEWÄSSERUNGSGRÄBEN
Offiziell beträgt die jährliche Niederschlagsmenge in Lærdal 400 bis 600 Millimeter, doch inoffiziellen Messungen über einen Zeitraum von 15 Jahren zufolge beträgt die jährliche Niederschlagsmenge in Ljøsne nur 280 Millimeter.
In Ljøsne sehen Sie deshalb verschiedene Formen der künstlichen Bewässerung, wie z. B. Wassersprinkler. Früher waren jedoch Bewässerungsgräben von großer Bedeutung. Diese Art von Kulturdenkmälern finden Sie nicht oft, aber auf dem niederschlagsarmen und gleichzeitig ertragreichen Ackerland von Ljøsne waren Gräben lebenswichtig.
Heutzutage ist der Ljøsnaveiti auch Undebakkveiti genannt, am bekanntesten. Dieser spektakuläre Graben versorgte sieben Höfe auf dem Ljøsnabrekka und verläuft mehrere Kilometer wie ein Aquädukt.
Wenn Sie eine Pause vom Radfahren einlegen möchten, liegt der Graben am Hang auf der rechten Seite, bevor Sie die Einfahrt zum Kraftwerk Stuvane erreichen. Folgen Sie dem Graben hinab zum Hof Øvre Ljøsne, fahren Sie zurück zur Schule von Ljøsne und Sie finden den Königsweg bei der Hängebrücke unterhalb der Schule.
Nach weiteren 3 Kilometern erreich Sie die Brücke in Bø. Wenn Sie mehr Proviant benötigen, können Sie einen Umweg von 350 Metern nach Joker Ljøsne machen.
Die Fahrradroute geht auf dem Fylkesveg 272 weiter hinunter Richtung Lærdal. Bei Tønjum mündet der Fylkesveg in der E16. Sie müssen das Tal erneut hinauf- und über die Brücke bei Voll fahren, eine Strecke von circa einem Kilometer (ACHTUNG: Die E16 ist stark befahren, seien Sie vorsichtig).
NACH LÆRDALSØYRI
Direkt nach der Brücke bei Voll biegen Sie nach links ab, dieses Mal auf den Fylkesveg 271 entlang der „Moldesida“, und fahren hinab nach Lærdalsøyri. Er führt Sie nach einigen Kilometern vorbei am Krankenhaus Lærdal. Einige hundert Meter nach dem Krankenhaus biegen Sie links ab und fahren über die Brücke bis Sie das Wohngebiet von Lærdalsøyri erreichen. Nehmen Sie die letzte Straße zur Rechten, bevor Sie zur E16 gelangen (die Straße Sviggum, danach die Straße Sekleppvegen, die zum Hansegardsvegen führt).
Von da aus nehmen Sie die Hauptstraße ins Zentrum (die Straßen Brattegjerdet und Øyramarki) und fahren schließlich ins alte Lærdalsøyri. Die Fahrradroute der Königsweg über Filefjell endet beim alten Jekthafen.
In Lærdalsøyri können Sie im Krämerladen vom Alten Henrik, in der Gasthaus Sanden, im Hotel Lærdalsøren oder im Hotel Lindstrøm übernachten.
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