Der Vennisvegen verläuft durch die Dörfer an der Nordseite des Sees Vangsmjøse stellte eine reiche Kulturlandschaft dar.
Der überwiegende Teil der Route ist ein Schotterweg, der an der gegenüberliegenden Seite des Vangsmjøse als die E16 entlangführt. Hierbei handelt es sich auch um einen Pilgerweg, der als Naturpfad beginnt.
Bis 1808 führte der ursprüngliche Königsweg zum Bauernhof Lerhol, wo es eine Fähre auf die andere Seite nach Hella gab. Die Strecke wurde später durch Kvamskleive ersetzt.
Dies ist der zweite Abschnitt des Königswegs über Filefjell, wenn Sie im Osten beginnen. Die angrenzenden Abschnitte sind Kvamskleive im Osten und Stabkirche Øye–Tyinkrysset im Westen.
Die Wanderung entlang des Königswegs verläuft hier entlang, da es hier mehr Sehenswürdigkeiten gibt und sicherer ist als eine Wanderung entlang der E16, welche über die alte ursprüngliche Strecke gebaut wurde.
PILGERPFAD
Wenn Sie nach der Kvamskleiva Richtung Westen wollen, beginnen Sie bei Neset (Parkplatz) und wandern Sie 800 Meter auf dem Asphaltweg entlang der E16 zur Brücke in Hemsing. Überqueren Sie den Fluss und folgen Sie dem Vennisvegen (siehe Karte).
Bei der Brücke in Hemsing gibt es einige Parkplätze, hier ist also ein guter Ausgangspunkt für die Wanderung.
Nach der Brücke in Hemsing können Sie anstelle des Asphaltwegs am Ufer dem Pfad durch den Wald folgen.
Wenn Sie nicht auf dem Asphaltweg wandern möchten, folgen Sie dem Pilgerweg. Wenn Sie Remisåsen erreichen, verläuft der Königsweg als Schotterstraße entlang des Vennisvegen.
Der Berg vor Ihnen im Westen sind die Grindane (1724 m ü. M.), wo der Troll Tindulv Grindo wohnte. Links hinter Ihnen befindet sich der grüne Hugakøllen (1131 m ü. M.). Dieser war das Zuhause des Trolls Labo Hugakøll. Auf dem Skutshødn (1630 m ü. M.) wohnte Langbein Rise.
Einer Legende zufolge wollte Langbein einst nach Grindane reisen. Die Entfernung war jedoch zu groß für nur einen Schritt und Langbein musste mit dem Fuß in den Vangsmjøse treten. Dadurch wurden seine Hosen nass und man nimmt an, dass der See deshalb sehr tief ist.
REICHTÜMER DER GRABHÜGEL
Bei Lerhol kommen Sie am Bauernhof des Königs Sigvat Leirholar vorbei, der ein Mädchen im Gudbrandsdalen gestohlen hatte. Sein Haus, Riddarstøga, befindet sich noch immer hier. Hierbei handelt es sich um das älteste, nicht-religiöse Gebäude Norwegens aus dem 14. Jahrhundert. Auf Voranmeldung bei den Besitzern können Führungen arrangiert werden.
Machen Sie einen Abstecher zu den Grabhügeln bei Lerhol (Folgen Sie dem Schild „Gravhaug“). Eines der Gräber wurde geöffnet und Sie können in den Steinsarg steigen, der ungefähr aus dem Jahr 400 v. Chr. stammt (frühe Eisenzeit).
Im Grab befanden sich viele Reichtümer – eine Halskette aus bunten Glasperlen und Bernstein, gläserne Spielsteine und verschiedene Gegenstände, deren Funktion unbekannt ist. Sowohl die Kette als auch die Spielsteine stammen aus dem Ausland, was uns viel über die alte Route über Filefjell verrät: Die Gegenstände müssen über den Seeweg ins Land gekommen sein, d. h. nach Lærdalsøyri, und dass Leute, die das Filefjell überquerten, sie dann vielleicht nach Lerhol gebracht haben – fast 1400 Jahre bevor der Königsweg gebaut wurde.
Hinter dem Dorf Venis durchqueren Sie wunderschönes Weideland. Vielleicht haben Sie Lust auf eine Pause und eine Abkühlung am Sparstadsanden, wenn es das Wetter erlaubt.
Vom Vennisvegen aus können Sie den Bergbauernhöfe von Skakadalen auf der anderen Seite des Vangsmjøse sehen.
Von Vennis aus können Sie auch zum Bergbauernhof Sanddalen rechts von Ihnen wandern. Auf dem Bergbauernhof Sparstadstølen im Sandalen können Sie sich etwas norwegischen Brei mit saurer Sahne und Schinken gönnen.
LÄNDLICHE MÜHLEN
Machen Sie eine Pause im alten Kiefernwald bei Leine (Rastplatz, Bänke und Toiletten). Hier befinden sich die berühmten Bauernmühlen.
Früher hatte jeder Bauernhof in Vennis seine eigene Mühle. In diesen Bauernmühlen wurde im Frühling und Herbst Korn gemahlen. Da damit allerdings kein ausreichend feines Mehl hergestellt werden konnte, wurden sie immer weniger genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts hat man darin Malz zum Bierbrauen und Korn zum Füttern der Tiere gemahlen.
Hier standen einst 13 Mühlen, alle bis auf eine wurden jedoch beim Hochwasser von 1860 durch einen Erdrutsch verschüttet. Vier wurden wieder aufgebaut und man kann sich heute in den fünf historischen Mühlen ansehen, wie damals gemahlen wurde.
In der Nähe befindet sich der Leinesanden, wo Olav der Heilige – der König, der das Christentum in Norwegen einführte – erfolglos versuchte, die Bevölkerung von Vang zu bekehren. Erst als er das Dorf niederbrannte gaben Sie nach und wurden Christen.
Gehen Sie etwas weiter und Sie werden verstehen, warum der Königsweg nie auf dieser Seite des Vangsmjøse gebaut wurde. Der massive Berg, der heute als Kløvningadn bekannt ist, stand einem solchen Bauvorhaben im Weg. Durch ihn verlief ein sehr enger Gebirgspass, der erst 1959 auf Fahrzeugbreite erweitert wurde.
Nach kurzem erreichen Sie den Kviture – ein weiterer Grund, weshalb der Königsweg hier nicht gebaut wurde. Den 200 Meter breiten Geröllkegel hielt man für gefährlich. Er war ständig in Bewegung und blieb immer „weiß“, da das Moos keine Gelegenheit hatte, hier zu wachsen.
REICHE FLORA
Der Weg durch Vennis bietet eine reiche Flora mit Hartholzwäldern, Ulmen und Haseln. Der Grund dafür ist der Phyllitboden und dass das Dorf der Sonne zugewandt liegt.
Weiter bei Lunde können Sie auf den Lundevegen abfahren und dem Pilgerweg vor dem Hof Lunde zur E16 bei Eltun i Øye folgen. Wenn Sie die E16 350 Meter Richtung Osten entlangfahren, können Sie die Stabkirche Øye aus dem Jahr 1200 besichtigen.
Die Kirche wurde 1747 zerstört und man nahm an, dass sie verloren gegangen sei, bis man sie in den 1930ern unter dem Boden der neuen Kirche wiederentdeckte. Sie wurde hier wiederaufgebaut, obwohl sie ursprünglich näher am See Vangsmjøse stand.
Dies ist das Ende des Abschnitts Vennisvegen.
Die Strecke von der Brücke in Hemsing bis zur Stabkirche Øye beträgt etwa 18 Kilometer. Von der Brücke in Hemsing aus verläuft ein etwas 1,5 km langer Naturpfad, der Rest ist Schotterweg.